Mit dem Wohnmobil nach Herborn – Potenziale erkennen und nutzen
25. April 2025
Im Rahmen meiner Gespräche mit lokalen Unternehmerinnen und Unternehmern habe ich Herrn Peter Keiner besucht, Inhaber der Firma PK Wohnmobile in Herborn. Seit 2009 ist sein Unternehmen in Herborn ansässig, den aktuellen Standort am Rehberg betreibt er seit 2013. Seine Erfahrung im Bereich Wohnmobile reicht jedoch bis ins Jahr 1996 zurück – Herr Keiner ist ein ausgewiesener Fachmann in allen Fragen rund um das mobile Reisen, Wohnmobilhandel, Service und Vermietung.
Trend und Entwicklung im Wohnmobiltourismus
Herr Keiner schilderte eindrücklich die dynamische Entwicklung im Wohnmobiltourismus, insbesondere im ländlichen Raum. „Der Trend zum mobilen Reisen ist enorm – besonders nach der Corona-Zeit war ein deutlicher Anstieg zu spüren“, betonte er. Auch wenn die aktuelle wirtschaftliche Lage den Verkauf erschwere, sei der Markt insgesamt gewachsen. Viele Gemeinden reagieren bereits und schaffen Stellplätze für Wohnmobile.
Wohnmobiltourismus als wirtschaftliche Chance für Herborn
Für Herborn sieht Herr Keiner großes wirtschaftliches Potenzial: „Der Wohnmobiltourismus bringt Geld in die Stadt – für die Gastronomie, den Einzelhandel, aber auch für die gesamte touristische Infrastruktur.“ Seine Kundinnen und Kunden kommen aus ganz Deutschland und Europa und besuchen oft auch die Herborner Innenstadt. Investitionen in Stellplätze seien Investitionen in die Zukunft – und Orte wie Herborn hätten dabei sehr gute Voraussetzungen.
Gleichzeitig wies Herr Keiner auf einen wachsenden Fachkräftebedarf in seiner Branche hin. Gesucht werden unter anderem Kfz-Mechaniker, Elektriker oder Schreiner – Menschen, die vielseitig einsetzbar sind. Ein neuer Ausbildungsberuf, der Caravantechniker, verdeutlicht den Strukturwandel im Handwerk durch den Boom des mobilen Reisens.
Was Herborn braucht, um für Wohnmobilisten attraktiv zu sein
„Einfach machen“, sagt Herr Keiner. Es brauche einen gut gelegenen Stellplatz – idealerweise in Wassernähe, mit Versorgungseinrichtungen und Nähe zu Supermärkten. Als konkreten Standort nannte er den Bereich hinter dem Festplatz in der Aue. Der bestehende Schießplatz hingegen sei laut Kundenfeedback aufgrund nächtlicher Ruhestörungen und Vandalismus ungeeignet. In der Wohnmobil-Community könnten schlechte Bewertungen dem Image langfristig schaden. Wichtig sei daher eine gezielte Bewerbung neuer Stellplätze – z. B. in Fachzeitschriften wie ProMobil.
Infrastruktur, die überzeugt
Neben Strom- und Entsorgungsanschlüssen wünschen sich Wohnmobilreisende laut Herrn Keiner auch Sitzgelegenheiten, Freizeitmöglichkeiten für Kinder und vor allem: gute Gastronomie in der Nähe. Der Tourismus solle als gemeinsames Projekt von Stadt, Handel und Tourismusförderung verstanden werden. „Vor dem Hessentag wurde ich einmal angesprochen, danach nie wieder – das sollte nicht so sein“, so Keiner.
Er selbst könne sich sehr gut vorstellen, künftig beratend mitzuwirken – etwa bei der Planung und Bewerbung neuer Stellplätze. „Ich bringe gerne meine Erfahrung ein.“
Touristische Perspektiven für Herborn
Die Chancen für Herborn sieht Herr Keiner besonders im flexiblen, aktiven Tourismus: Radfahrer, Wanderer, Eventbesucher und Familien. Wohnmobilisten seien flexibel und planten ihren Aufenthalt je nach Attraktivität des Standorts. Gute Gastronomie sei ein entscheidendes Kriterium für einen längeren Verbleib.
Für Erstbesucher empfiehlt Herr Keiner vor allem einen Besuch der Herborner Altstadt – ein Service, den sein Unternehmen sogar aktiv unterstützt, indem es Kundinnen und Kunden in die Stadt fährt, während ihr Fahrzeug gewartet wird.
Fazit:
Das Gespräch mit Herrn Keiner hat einmal mehr gezeigt, welches Potenzial im Tourismus – speziell im Wohnmobiltourismus – für Herborn steckt. Mit vergleichsweise geringem Aufwand ließen sich attraktive Stellplätze schaffen, die Herborn als Ziel auf der touristischen Landkarte sichtbar machen. Ich bedanke mich herzlich bei Herrn Keiner für seine Offenheit, seine Expertise und seine Bereitschaft, die Entwicklung unserer Stadt aktiv mitzugestalten.