Tour durch die Gastronomie: Zu Gast bei Hedi Ritter in der Traditionswirtsstube „Arme Icke“

23. Januar 2025

Tour durch die Gastronomie: Zu Gast bei Hedi Ritter in der Traditionswirtsstube „Arme Icke“

Im Rahmen meiner Tour durch die Gastronomiebetriebe unserer Stadt und Stadtteile führte mich mein Weg in die Traditionswirtsstube „Arme Icke“, eine urige Bierkneipe, die seit über zwei Jahrzehnten von Hedi Ritter mit Herzblut geführt wird. Was ursprünglich als sechsmonatiges Pachtverhältnis begann, entwickelte sich zu einer 22-jährigen Erfolgsgeschichte – und dass, obwohl die damalige Verpächterin plötzlich erkrankte und verstarb und Hedi Ritter lediglich für die Zeit ihrer krankheitsbedingten Abwesenheit „einspringen“ wollte. Mit ihrem respektvollen Umgang und einem guten Verhältnis zu den Hausbewohnern hat Frau Ritter die „Arme Icke“ zu einem Ort gemacht, an dem sich Jung und Alt wohlfühlen. Besonders seit Corona haben sich die Strukturen in ihrer Kneipe verändert: Es gibt keine festen Stammtische mehr, aber die Gäste finden sich spontan zusammen und genießen die gemütliche Atmosphäre. Auf die Frage, was hinter möglichen Preissteigerungen steckt, erklärt Frau Ritter: „Die gestiegenen Kosten sind eine große Herausforderung. Die Brauereien haben ihre Preise erhöht, genauso wie die Bierreiniger. Dazu kommen die gestiegenen Personal- und Energiekosten.“ Besonders bemerkenswert: Trotz dieser Belastungen bleiben ihre Preise weitgehend stabil – eine bewusste Entscheidung, um die Gäste nicht zu überfordern. Unterstützung durch Coronahilfen erhielt sie nicht, da sie Rentnerin ist. Doch in dieser schwierigen Zeit kam ihr der Eigentümer sehr entgegen, wofür sie dankbar ist. Ein weiterer Grund für den Erfolg der „Arme Icke“ liegt in der Vielfalt, die Frau Ritter bietet. Da sie nicht an eine Brauerei gebunden ist, kann sie verschiedene Biersorten anbieten – sogar Wunschbierabende mit Voranmeldung sind möglich. Zudem kann die Gaststätte für geschlossene Gesellschaften und Feierlichkeiten aller Art genutzt werden. Diese zusätzlichen Veranstaltungen tragen entscheidend zum Umsatz bei. Mit 77 Jahren strahlt Hedi Ritter eine bemerkenswerte Energie aus. Für sie ist die Arbeit in der „Arme Icke“ nicht nur ein Beruf, sondern eine Herzensangelegenheit. „Ich liebe den Kontakt zu den Menschen. Diese Tätigkeit hält mich fit und gibt mir unglaublich viel zurück,“ sagt sie. Auf die Frage, was sich Hedi Ritter zukünftig als Gastronomin von der Stadt wünscht und erwartet, antwortet sagte sie mir, dass sie gern genau so weiterarbeiten möchte wie bisher. Ihr kleiner Biergraten vor der Gaststätte in der Fußgängerzone, bestehend aus 4 Tischen und einem Schirm sei wichtiger Bestandteil und wesentlich für den Fortbestand ihres Betriebes. „Es müsse auch mal problemlos möglich sein, noch ein paar Stühle dazu zustellen, wenn das Gästeaufkommen es erfordere, ohne dafür gleich einen Antrag stellen zu müssen“ fügt sie hinzu. „Mein Wirtshaus steht allen offen, die einmal schnell den Weg zur Toilette suchen, das ist für mich selbstverständlich und eine „Benimmfrage“ und mein kleiner Beitrag für das Miteinander in der Innenstadt und für die Besucher und Menschen in der Stadt. Natürlich wollte ich von Hedi Ritter auch wissen, ob sie sich schon Gedanken über die Zukunft und ihre Nachfolge gemacht habe. Die Übergabe an einen Nachfolger will wohl überlegt sein, denn auch dies ist für mich eine „absolute Herzensangelegenheit“. „Angebote gab es schon, die passten zum einen nicht zu meinen Vorstellungen für die Zukunft des „Icke“ oder waren teilweise schlicht zu unmoralisch.“ Die „Arme Icke“ ist mehr als nur eine Kneipe – sie ist ein Ort des Miteinanders, geprägt von Tradition, Herzlichkeit und einer Wirtin, die mit Leib und Seele dabei ist. Solche Betriebe sind ein wichtiger Bestandteil unserer Gemeinschaft. Liebe Hedi ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und noch lange Freude bei deiner Arbeit! Danke für deinen wertvollen Beitrag für das gesellschaftliche Miteinander!