Einen Tag in der Wohnstätte Herborn der Vitos Teilhabe gGmbH

6. August 2024

Einen Tag in der Wohnstätte Herborn der Vitos Teilhabe gGmbH

Einen Tag lang habe ich die Mitarbeitenden der Vitos Behindertenhilfe Region Herborn bei ihrer Arbeit begleitet. Diese Einrichtung unterstützt Menschen mit Behinderungen in ihrem Alltag und bietet innerhalb 7 Wohnstätten knapp 100 Wohnplätze für Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf an. In Herborn befinden sich 4 der 7 Wohnstätten. Diese sind aufgeteilt auf Haus 12, Haus 16, Austrasse 70 und die Wohnstätte Herborn. Den Bewohner/innen werden abwechslungsreiche Tätigkeiten angeboten, die sich an ihren individuellen Interessen und Fähigkeiten orientieren. Vielfältige Freizeitangebote und Gruppenausflüge runden das Angebot ab. Angefangen mit der Gründung der Vitos Herborn Klinik im Jahr 1911, agieren heute hessenweit Einrichtungen der Vitos gGmbH in unterschiedlichen Fachbereichen. In der Wohnstätte Herborn befinden sich derzeit 13 Bewohner/innen, welche pro Schicht von 2 bis 3 Mitarbeiter/innen betreut werden.

Die Betreuerinnen und Betreuer haben unterschiedliche Berufe des Sozial- und Gesundheitswesens inne wie z. B. Krankenschwestern, Altenpfleger, Erzieher, Heilerziehungspfleger
v. m. Auch Quereinsteiger sind willkommen und können sogar eine Ausbildung in einem der genannten Berufsfeldern durchführen.
Als familienfreundlicher Arbeitgeber ermöglicht die Vitos unterschiedliche Arbeitszeitmodelle für ihre Mitarbeitenden.

Die Krankheitsbilder der dort betreuten Menschen sind unterschiedlich, deshalb ist die Art der Hilfe und Unterstützung individuell auf jeden angepasst.
Manche können ihren Tag nahezu eigenständig gestalten, andere wiederum sind vollumfänglich auf Hilfestellung nach ihren jeweiligen Bedürfnissen angewiesen.

Am Abend vor meinem Besuch beschäftigten mich mehrere Fragen: Würde ich von den Menschen akzeptiert werden? Kann ich deren Erwartungen an mich erfüllen?
Diese Bedenken wurden am nächsten Tag innerhalb kürzester Zeit ausgeräumt. Pünktlich um 08:30 Uhr erschien ich in der Wohnstätte Herborn mit frisch gebackenem Kuchen und wurde dort herzlich empfangen.

Nach wenigen Minuten hatte ich schon das Gefühl, dazu zu gehören. Nachdem mir bei einer Tasse Kaffee der Tagesplan vorgestellt wurde, lernte ich die ersten Bewohnerinnen und Bewohner kennen. Schnell stellte ich dabei fest, dass die Neugier scheinbar auf beiden Seiten lag. Die freundliche Herzlichkeit und unvoreingenommene Sensibilität, die mir als „Fremder“ entgegengebracht wurde,war unbeschreiblich. Ich wurde ohne jegliche Vorbehalte und Vorurteile aufgenommen und in die Gruppe integriert. Dies sollte für das Miteinander aller Menschen ein Vorbild sein!

Im persönlichen Gespräch habe ich die Teamleiterin gefragt, warum sie sich für diesen Beruf entschieden hat und was ihr daran besonders gut gefällt.
Ihre Antwort: „Ich schätze besonders die Vielfältigkeit dieses Berufes. Kein Tag ist wie jeder andere.

Mir gefallen besonders die ganzheitliche Betreuung der Menschen und die tolle Teamarbeit. Jeder kann sich in unserem Team, je nach seiner Ausbildung und seinen persönlichen Fähigkeiten einbringen. Besonders motivierend empfinde ich zudem die Wertschätzung unseres Arbeitgebers den Mitarbeitenden gegenüber.
Ich liebe meinem Beruf und bin genau dort angekommen wo ich hinwill“.

Nach diesem erlebnisreichen und spannenden Tag nehme ich folgendes mit: Hier leistet ein tolles Team fürsorgliche, respekt- und liebevolle Arbeit. Bei dem jede/jeder einzelne Mitarbeitende mitseinen Fähigkeiten auf die Bedürfnisse der Menschen eingeht. Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen gehören in unsere gesellschaftliche Mitte. Sie leisten dort einen großen Beitrag für den respektvollen Umgang und sind Vorbild für das Miteinander ohne Vorurteile.

Für mich steht fest: Ich komme wieder und helfe dort mit, wo Hilfe gebraucht wird!