Unsere digitale Zukunft – Im Gespräch mit dem Herborner IT-Unternehmer und Experten für digitale Sicherheitsfragen, Sebastian Decker
5. Februar 2025
Es sei vorangestellt, dass dieser Artikel nicht die digitale Infrastruktur unserer Stadtverwaltung in Zweifel stellen soll. Vielmehr geht es darum, die digitale Sicherheit heute anders zu bewerten und finanziell zu würdigen, als noch vor wenigen Jahren. Ein Kernbereich, der häufig, nicht zuletzt aufgrund anderer priorisierter Ausgaben und Sachzwänge, vernachlässigt wird bzw. werden muss. Dies geschieht in Unternehmen gleichermaßen wie in Behörden und Verwaltungen.
Im Kern geht es mir um die Darstellung, dass es mir als Bürgermeister wichtig wäre, die digitale Infrastruktur unserer Stadt zukunftssicher zu gestalten. Dazu gehören der Schutz vor Cyberangriffen, der Ausbau eines leistungsfähigen Glasfasernetzes und der sinnvolle Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Verwaltung.
Im Gespräch mit dem IT-Unternehmer und Experten für Fragen, Entwicklungen und Lösungen rund um die digitale Sicherheit, Sebastian Decker, habe ich mich mit den zentralen Herausforderungen und Lösungsansätzen mit ihm ausgetauscht.
Sebastian Decker ist seit 2005 Unternehmer und Gründer der Firma Decker IT-Lösungen. Mit seinem erfolgreichen Unternehmen betreut er seit 2014 ausschließlich Firmenkunden. Spitzenunternehmen wie Müller Milch, setzen in Teilbereichen ihrer IT-Struktur auf die Expertise des Herborner Unternehmers mit seinem 7-köpfigen Spezialisten Team. Decker hat es sich zur Aufgabe gemacht, die IT-Strukturen von kleinen und mittelständischen Unternehmen auf die neusten Standards in puncto IT-Sicherheit sowie Soft- und Hardware zu bringen und zu betreuen. Mit einem weiteren Unternehmen unter dem Namen Core Protect widmet sich Decker speziell dem Bereich Firewall Systeme, IT-Schwachstellen Identifizierung und Datensicherungssystemen. um die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Cyberangriffs, so gering wie möglich zu machen.
Bei der stetig steigenden Zahl von Cyberangriffen und Internetausfällen haben die Experten von Decker IT-Lösungen und Core-Protect damit alle Hände voll zu tun.
Cybersicherheit und Schutz der digitalen Infrastruktur
Cyberangriffe auf Kommunen sind eine reale Bedrohung. Ransomware, Phishing-Attacken und Datenlecks können ganze Verwaltungen lahmlegen. Deshalb ist es essenziell, IT-Systeme bestmöglich zu schützen. Der Experte empfiehlt eine Kombination aus starken Firewalls, regelmäßigen Software-Updates und einer konsequenten Zwei-Faktor-Authentifizierung. Besonders wichtig ist es, die Mitarbeiter regelmäßig in IT-Sicherheit zu schulen, um Gefahren frühzeitig zu erkennen.
Doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann ein Cyberangriff nie vollständig ausgeschlossen werden. Bei der Umsetzung wirkungsvoller IT-Systeme, geht es im Kern um Risikominimierung, so Sebastian Decker.
Deshalb müssen Notfallpläne erarbeitet werden, um im Ernstfall schnell und effektiv reagieren zu können. Dazu gehören regelmäßige Backups, eine klare Krisenstrategie und der Zugang zu externen Sicherheitsexperten wie ihm. Seine Kunden, welche ausschließlich aus Unternehmen bestehen, setzen bereits erfolgreich auf Zero-Trust-Architekturen und strikte Zugriffsbeschränkungen. Ein Ansatz, der auch für die öffentliche Verwaltung sinnvoll sein kann. IT-Sicherheit kostet Geld, doch bei der Betrachtung der zunehmenden Cyberkriminalität, den daraus resultierenden Folgeschäden und die anschließenden Kosten für deren Beseitigung, in meinen Augen eine absolut lohnenswerte Investition. Immerhin geht es hierbei um sensible Daten unserer Bürger und der Stadt!
Glasfaserausbau und digitale Infrastrukturentwicklung
Eine stabile und schnelle Internetverbindung ist die Grundlage für eine moderne Stadt. Doch der Glasfaserausbau verläuft oft schleppend, weiß Sebastian Decker aus seiner Erfahrung. Bürokratische Hürden, hohe Investitionskosten und lange Genehmigungsprozesse verzögern die Umsetzung. Um diesen Prozess zu beschleunigen, müssen Genehmigungsverfahren vereinfacht, enger mit privaten Anbietern zusammengearbeitet und alternative Lösungen wie Breitband über TV-Kabel oder 5G ergänzend genutzt werden.
Öffentlich-private Partnerschaften (PPP) können eine sinnvolle Lösung sein, um den Ausbau effizienter voranzutreiben. Dabei bringt die Stadt die Infrastruktur in öffentlichen Bereichen ein, während Unternehmen den eigentlichen Netzausbau übernehmen. Erfolgreiche Beispiele aus anderen Kommunen zeigen, dass solche Kooperationen den Ausbau deutlich beschleunigen können.
Künstliche Intelligenz (KI) in der Verwaltung KI kann Verwaltungsabläufe optimieren, Bürokratie abbauen und Bürgern schnellere Dienstleistungen bieten. Beispielsweise könnten Chatbots, Bürgeranfragen automatisiert beantworten, während KI-gestützte Systeme Anträge schneller bearbeiten. Städte wie Wien und Hamburg nutzen bereits solche Technologien, um ihre Verwaltungen effizienter zu gestalten.
Allerdings müssen wir auch rechtliche und ethische Fragen berücksichtigen. Datenschutz, Transparenz und die Vermeidung von Diskriminierung durch Algorithmen sind zentrale Themen. Deshalb sollten wir KI schrittweise einführen und dabei stets darauf achten, dass sie den Bürgern dient und nicht zu einer Intransparenz in der Verwaltung fährt.
Technisch müssen wir unsere Systeme modernisieren, um KI sinnvoll integrieren zu können. Das bedeutet, dass wir unsere Dateninfrastruktur verbessern, Schnittstellen zu bestehenden Systemen schaffen und unser Personal entsprechend schulen und ausbilden müssen.
In meinen Augen stellt auch dies langfristig eine lohnenswerte Investition dar. Die Rechnung ist einfach – Arbeitsprozesse werden beschleunigt, fallen weg oder werden ersetzt und im Ergebnis Kosten eingespart.
Künstliche Intelligenz (KI) in der Verwaltung
KI kann Verwaltungsabläufe optimieren, Bürokratie abbauen und Bürgern schnellere Dienstleistungen bieten. Beispielsweise könnten Chatbots, Bürgeranfragen automatisiert beantworten, während KI-gestützte Systeme Anträge schneller bearbeiten. Städte wie Wien und Hamburg nutzen bereits solche Technologien, um ihre Verwaltungen effizienter zu gestalten.
Allerdings müssen wir auch rechtliche und ethische Fragen berücksichtigen. Datenschutz, Transparenz und die Vermeidung von Diskriminierung durch Algorithmen sind zentrale Themen. Deshalb sollten wir KI schrittweise einführen und dabei stets darauf achten, dass sie den Bürgern dient und nicht zu einer Intransparenz in der Verwaltung fährt.
Technisch müssen wir unsere Systeme modernisieren, um KI sinnvoll integrieren zu können. Das bedeutet, dass wir unsere Dateninfrastruktur verbessern, Schnittstellen zu bestehenden Systemen schaffen und unser Personal entsprechend schulen und ausbilden müssen.
In meinen Augen stellt auch dies langfristig eine lohnenswerte Investition dar. Die Rechnung ist einfach – Arbeitsprozesse werden beschleunigt, fallen weg oder werden ersetzt und im Ergebnis Kosten eingespart.
Zukünftige Herausforderungen und digitale Entwicklung
Die Digitalisierung schreitet rasant voran. Neben den aktuellen Herausforderungen müssen wir uns auch auf zukünftige Entwicklungen vorbereiten. Gleichzeitig entstehen neue Risiken wie KI-gestützte Cyberangriffe oder Deepfake-Betrug.
Um unsere Stadt langfristig abzusichern, müssen wir bereits heute in moderne IT-Sicherheitsstrategien investieren und eine flexible Infrastruktur schaffen. Cloud-Technologien werden dabei eine zunehmend wichtige Rolle spielen, doch es gilt abzuwägen, welche Daten lokal gespeichert und welche in der Cloud verarbeitet werden. Open-Source-Lösungen bieten eine Chance, kostengünstig und unabhängig von großen IT-Konzernen zu arbeiten.
Mein Ziel ist es, unsere Stadt digital sicher, effizient und zukunftsfähig aufzustellen. Das bedeutet, dass wir in Cybersicherheit investieren, den Glasfaserausbau beschleunigen und KI gezielt in der Verwaltung einsetzen. Nur so können wir die Digitalisierung als Chance nutzen für eine moderne, bürgernahe und leistungsfähige Stadt.