Die Perspektive wechseln – Besuch beim LSV Hörbach

7. Oktober 2024

Die Perspektive wechseln – Besuch beim LSV Hörbach

Unter dieser Überschrift stand mein Besuch beim renommierten Luftsportverein Hörbach (LSV), an einem der letzten sonnigen und somit flugtauglichen Sonntage im September. Wetterbedingt und aufgrund vereinsinterner Termine, hatte ich das Treffen in Absprache mit dem Kassierer des Vereins, Herrn Jens Mattis, einige Male verschieben müssen. Schließlich wollte ich, neben einem Gespräch mit den verantwortlichen Vorsitzenden, auch die Gelegenheit nutzen, die Perspektive zu wechseln und mir unsere schöne Heimat einmal von oben betrachten. Umso größer war die Freude, als die Bedingungen für einen Start besser nicht sein konnten und an diesem Tag auch alle Verantwortlichen, trotz regem Flugbetrieb und zusätzlicher Flugstunden mit Flugschülern, Zeit für mich fanden.

Bei einer Tasse Kaffee und frischem Kuchen direkt an der Start- und Landebahn, standen mir der 1. Vorsitzende Christian Reh und sein Vereinskollege und 2. Vorsitzender Felix Laucht Rede und Antwort zu meinen vielseitigen Fragen rund um die Fliegerei im Allgemeinen und das Vereinsleben beim LSV im Besonderen.

So erfuhr ich, dass derzeit der Verein ca. 200 Mitglieder hat. Darunter sind ca. 110 Mitglieder dem Förderverein, 90 dem LSV Hörbach zuzurechnen. Hiervon sind derzeit 30 aktive Flieger und 10 Flugschüler, nicht nur im „hörbacher Luftraum“, sondern auch überregional bei Streckenflügen und Wettkämpfen aktiv.

Man könne durchaus Strecken von 800 km und mehr mit einem Segelflugzeug zurücklegen und sei dann bis zu 10 Stunden und länger in der Luft erklärte mir der 1. Vorsitzende aus eigener Erfahrung.

Doch das Vereinsleben bedeute weit mehr, als nur die reine Fliegerei. Die Gemeinschaft und der Teamgedanke werden beim LSV großgeschrieben. Gemeinsames Grillen nach einem ausgiebigen Flugtag oder regelmäßige Treffen im Clubheim gehören ebenso dazu, wie die Arbeitseinsätze rund um den Flugbetrieb.

Nun war es auch für mich soweit, gemeinsam mit dem erfahrenen Piloten Jens Mattis, für einen Rundflug ins Cockpit zu steigen. Das lautlose Gleiten über unserer wunderschönen Heimat vermittelte mir schon nach wenigen Sekunden ein Gefühl von Freiheit, welches noch lange an diesem Tag nachwirkte.

Mein besonderer Respekt galt jedoch einem jungen Flugschüler, der an diesem Tag gerade 14 Jahre alt wurde. Er bekam aufgrund seines Ausbildungsstandes und der Tatsache nun auch das notwendige Alter erreicht zu haben, die Möglichkeit für seinen ersten Alleinflug ohne Fluglehrer. Das sog. „Freifliegen“, wie es in der Fliegersprache genannt wird, meisterte der Nachwuchspilot mit je drei Starts und Landungen perfekt und machte sich somit gleichzeitig wohl sein schönstes Geburtstagsgeschenk.

Nicht selten legt der Segelflugsport bei den jungen Nachwuchspiloten den Grundstein für eine spätere Karriere im Cockpit eines Verkehrsflugzeuges.

Als Fazit halte ich fest: Es ist etwas Besonderes, einen solchen Verein in unserem Stadtteil Hörbach zu haben. Hier wird hervorragende und absolut verantwortungsvolle Vereinsarbeit geleistet. Vorbeikommen und mitfliegen!

Vielleicht fliegt auch Ihren nächsten Ferienflieger ein ehemaliger Segelflieger des LSV Hörbach.

Many happy landings!